Filmprojekt
Betroffenen Mut machen!
Filmvorführung und Podiumsdiskussion am 25. Oktober 2018
Ein Zeichen setzen wollte die Selbsthilfegruppe Aktiv gegen Depression, gegen eine Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen und für einen offenen Umgang mit Depressionen. Und dies ist ihr mit ihrer Veranstaltung am 25. Oktober 2018 mehr als gelungen. Über 150 Teilnehmer waren der Einladung der SHG zur ihrer Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion ins Sozialtherapeutische Zentrum des Sächsischen Krankenhauses gefolgt. Die Klinik hatte der Gruppe den Raum für diese Veranstaltung zur Verfügung gestellt und so für einen angemessenen Rahmen dafür gesorgt. In dem sehr bewegenden und emotionalen Film „Die Mitte der Nacht ist der Anfang des Tages“ wurde einmal mehr aufgezeigt, wie schwierig oft das ganz normale Alltagsgeschehen für die Betroffenen ist. Deutlich wurde in dem Film wie wichtig feste Strukturen und wie notwendig ein stabiles soziales Umfeld für die Betroffenen ist und er zeigte, dass das Ausleben eigener Interessen, Hobbys und kreative Betätigungen wichtige Eckpunkte im Umgang mit der Erkrankung sind. In der nachfolgenden Diskussionsrunde, berichtete der Filmemacher und Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Axel Schmidt, welcher eigens für diesen Abend aus Bonn angereist war, über die Arbeiten zum Film und der oft sehr bewegenden Zusammenarbeit mit den Protagonisten. Dabei machte er darauf aufmerksam wie wichtig vor allem Selbsthilfe, sei es in Gruppen aber auch angefangen mit der eigenen Person, für den Genesungsweg sei. Als weitere Experten stellten sich der Ärztliche Direktor des Sächsischen Krankenhauses, Prof. Michael Riedel, der Vorsitzende der Landesgruppe Sachsen der DPtV, Dipl.-Psych. Sven Quilitzsch, Frau Carina Fiedler, Gebietsleiterin Kundenbetreuung der BARMER sowie die Leiterin der Selbsthilfegruppe Aktiv gegen Depression den Fragen der Gäste. Dabei wurden Fragen zu Behandlungsmöglichkeiten, zu Hilfsangeboten durch Kliniken, Therapeuten und Krankenkassen sowie zu Selbsthilfeangeboten beantwortet. Diskutiert wurde aber auch über lange Wartezeiten auf Therapieplätze und Leistungen welche derzeit durch Krankenkassen nicht übernommen werden. Insgesamt ging es darum, Vorurteile abzubauen, Irrtümer auszuräumen, Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen und vor allem den Betroffenen Mut zu machen.